Aktuelles

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Aktuelles aus der Stiftsschule


 

Unser Adventskonzert 2023

Am Dienstag, 12. Dezember findet unser diesjähriges Adventskonzert statt. Unter der Leitung von Hartmut Raatz, Regina Rohrer und Amparo Rodrigo Lozano werden unterschiedliche Musikformationen und SolistInnen aus der Stiftsschulgemeinde vorweihnachtliche Kompositionen präsentieren. Das Konzert startet um 18:30 Uhr in der Aula der Bonifatiushalle. Herzliche Einladung!

Gedenkveranstaltung am 9. November 2023

Der 9. November steht für wichtige Ereignisse in der deutschen Geschichte. Nicht nur für die Wiedervereinigung ist der Tag symbolträchtig sondern auch für die schlimmsten Verbrechen des deutschen Volkes, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in der Reichspogromnacht Einrichtungen jüdischer Bürger im gesamten deutschen Reich zerstört.


Zum 85. Jahrestag der Reichsprogromnacht versammelte sich die Schulgemeinde am 9. November zu einer Gedenkveranstaltung auf dem Schulhof. Sie erinnerte insbesondere an die zu dieser Zeit in Amöneburg wohnende Familie Stern. Doch nicht nur an diesem Tag sind die Namen der Familie an der Stiftsschule präsent. Direkt neben dem Benedikthaus - der Ort, wo ehemals das Wohnhaus der Familie Stern stand - befinden sich kleine Basaltsäulen, auf denen die Namen der Familienmitglieder geschrieben stehen.

Aus der Ansprache zur Gedenkfeier

"Wir müssen heute erleben, dass sich die Stimmung in Deutschland gegenüber jüdischen Mitbürger:innen wieder wandelt. Auch heute, ähnlich wie vor 90 Jahren, müssen uns Meldungen über Anfeindungen und Übergriffe gegenüber Jüdinnen und Juden erschrecken. Wenn jüdische Mädchen und Jungen unter Polizeischutz in Kindergarten oder Schulen ihre Kindheit verbringen müssen, nicht mehr wie sonst in ihren Sportverein gehen, weil sie um ihr Leben fürchten müssen, das kann und darf uns nicht egal sein. Sie haben oft keinen gedankenverlorenen Alltag mehr, wie wir ihn genießen können.


Die aktuelle politische Situation im Kampf Israels gegen die Hamas verstärkt diese Tendenzen. Demonstrationen nehmen Partei für die eine wie für die andere Seite. Dabei nutzen radikale Kräfte die Demonstrationen aber auch für Hetze und die Unterstützung von Gewalt. Es kommt zu Übergriffen und Gewalt gegen Juden und jüdische Einrichtungen in Deutschland. Dabei müssen wir lernen, deutlich zu unterscheiden: Juden in Deutschland sind unsere Mitbürger, sind Deutsche, nicht Israelis und nicht diejenigen, die Entscheidungen der israelischen Regierung zu verantworten haben ebenso wenig wie Palästinenser unter uns die Taten der Hamas zu verantworten haben.


Wir alle, Ihr Schülerinnen und Schüler, wir Lehrerinnen und Lehrer, sind dafür verantwortlich, dass nicht wieder bei uns in Deutschland Jüdinnen und Juden Angst haben müssen vor Demütigung, Anfeindung und Gewalt, dass nicht wieder Menschen in Deutschland wegen ihrer Religion angegriffen werden, dass nicht wieder Antisemitismus in Deutschland um sich greifen kann, sondern dass Juden, Moslems, Christen und alle anderen bei uns und unter uns so etwas wie einen »Alltag« haben können als Mitbürger mit allen Rechten und Pflichten, die uns der Schutz der Menschenwürde jedes Menschen auferlegt.


Vielleicht denken wir in nächster Zeit, wenn wir im B-Gebäude sind oder an ihm vorbeigehen, öfter an die Geschichte und die Bedeutung der Basaltstelen: Ausgrenzung und Gewalt gegen Mitmenschen, egal welchen Glaubens, darf nicht wieder »normal« werden, nicht zum Alltag gehören."

 
 

Zwei Wochen ohne Krieg

Ukrainische Pfadfinder*innen zu Besuch in Amöneburg


Nach 20 Stunden Fahrt waren sie endlich da. Am Freitag, 26.05.23, stiegen 16 Jugendliche und ihre drei Begleiterinnen aus der Ukraine singend in der Ritterstraße aus ihrem Reisebus. Die 11 bis 15-jährigen Pfadfinder*innen nahmen an der Aktion „Zwei Wochen ohne Krieg“ teil. Die Aktion wird mit Spendengeldern, die die Stiftsschüler*innen erlaufen haben, über den Deutsch-Ukrainischen Verein Oboz+ in Marburg unterstützt. 


Bevor die Gruppe ihr Quartier im Stadtwald in Marburg bezog, verbrachte sie ein Wochenende bei Familien der Stiftsschule. Auf deutsch, englisch, polnisch, mit Händen und Füßen und zur Not mit der online-Übersetzung vom Handy konnte man sich immer irgendwie verständigen. Die ukrainischen Gäste begleiteten ihre Partner*innen einen Tag lang im Unterricht und nahmen gemeinsam an einem Projekttag teil. Dabei brachten sie sich bei einer gemeinsamen Rallye gegenseitig ukrainische bzw deutsche Lieder und Gedichte bei, bauten Eierwurfmaschinen und knobelten, bis die Köpfe rauchten.

Neben zahlreichen Aktivitäten, die die Gruppe von ihrem Camp aus unternahm, durften die Schüler*innen der Stiftsschule ihre Gäste ins Phantasialand begleiten und waren schließlich zu einem großen Sommerfest „am runden Baum“ im Stadtwald eingeladen. Dort empfingen die ukrainischen Gäste die Familien in traditionellen Trachten und tanzten mit ihnen zu ukrainischen Klängen über den Platz. Zum Abschluss wurde eine riesige ukrainische Fahne ausgerollt und gemeinsam geschwenkt.


 

Alles in allem war der Besuch eine tolle, aber auch herausfordernde Erfahrung für beide Seiten. „Durch ihren Besuch ist der Krieg für mich persönlich sehr viel realer geworden, besonders in Gesprächen, in denen sie mir erzählt hat, dass sie auf Grund von Mienengefahr nicht in den Wald gehen dürfen oder wie sie mit mir über ihre Heimatstadt gesprochen hat, haben mir gezeigt, wie anders das Leben von Mädchen in meinem Alter sein kann,“ sagte Mia Metz bei der Verabschiedung. 


Man konnte sehen, wie nicht nur geographische, sondern auch kulturelle und vor allem sprachliche Grenzen überwunden wurden und schon nach kurzer Zeit echte Freundschaften entstanden sind. 


„Mich hat es überrascht, dass die Kinder trotz des Krieges so offen und fröhlich waren. Am Anfang fiel es mit der Verständigung schwer, aber man hat sich immer besser kennengelernt und wir hatten viel Spaß zusammen. Besonders schön fand ich neben den Ausflügen, die wir unternommen haben, dass meine Gastschülerin uns ein paar ukrainische Wörter und Sätze beigebracht hat,“ berichtete Amelie Badouin. 

Da blieb die ein oder andere Träne zum Abschluss nicht aus.


 

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