Unterricht

- ZUKUNFTSTECHNOLOGIE IM CHEMIEUNTERRICHT -

 

Gibt man den Begriff "Nanotechnologie" in der Google-Suchmaske ein, so stößt man auf mehr als 2,2 Millionen Einträge! Dies mag verdeutlichen, welche Bedeutung diesem recht jungen Forschungs- bzw. Anwendungsgebiet mittlerweile zugemessen wird. Der Begriff wird vom griechischen Begriff nanos, der Zwerg, hergeleitet und steht in Bezug zu den Teilchen, welche die Eigenschaften von Nanomaterialien bestimmen, und die typischerweise Größenordnungen zwischen 1 und 100 Nanometern (100 Milliardstel Meter) umfassen. Zur Verdeutlichung: 1 Nanometer (1nm) verhält sich zu einem Meter wie der Durchmesser der Erde zu dem einer 1 Cent-Münze. Eine grundlegende Besonderheit ist, dass in dem betrachteten Grenzbereich, die Oberflächeneigenschaften der Teilchen in vielen Fällen die Eigenschaften der Materialien bestimmen. Dies mag dadurch veranschaulicht werden, dass in einem Würfel der Kantenlänge 1 cm gerade 0,00001% der Atome auf der Oberfläche liegen, wohingegen dies bei einer Kantenlänge von 5 nm bereits rund 20% aller Atome sind. Nanotechnologie ist, wie die Biotechnologie, interdisziplinär und wird von nahezu allen naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen beeinflusst. Für zahlreiche Industrieberufe, z.B. in den Bereichen Lacke und Farben, Kunststoffe, Kosmetik oder Pharmazie und Medizin ist diese zukunftsträchtige Technologie bereist heute unverzichtbar. Dementsprechend wächst auch die Bedeutung der Nanotechnologie für unsere heutige Schülergeneration - die künftigen Forscher, Entwickler, Anwender und Nutzer. Nanotechnologie ist daher für den naturwissenschaftlichen, speziell den Chemie-Unterricht an der Stiftsschule ein wichtiges Thema!

 
Herstellung von Nanogoldpartikeln
Katalyse mit Nano-Titandioxid
Herstellung von nanoporigem Aluminium
Seit August 2008 haben wir mit dem von den Marburger Professoren Dr. Andreas Greiner und Dr. Joachim Wendorff entwickelten und vom hessischen Wirtschaftsministerium verteilten Experimentierkoffer "Learning Nano" eine hervorragende Möglichkeit, unseren Schülern anhand von 18 anschaulichen und anspruchsvollen Experimente aus den Bereichen Katalyse, Oberflächen, Magnetismus, Optik und Halbleiter die Nanotechnologie näher zu bringen (http://www.hessen-nanotech.de) .
 
Lotus-Effekt auf einer behandelten CD-Oberfläche
Magnetische Ferrofluide
Nanotechnologieforum Frankfurt
Die Experimente des Nanokoffers wurden vom Grundkurs Chemie der JgSt.13 mit großer Begeisterung durchgeführt und ausgewertet. Beispiele für diese Arbeit finden Sie auf dieser Website. Vorläufiger Höhepunkt dieser Arbeit war die Teilnahme des Kurses am 5. Nanotechnologieforum in Frankfurt, am 13. November 2008, wo unser Kollege Johannes Koch auch einen beachtenswerten Vortrag über die Integration der Nanotechnologie in die Curricula und die damit verbundene Stärkung fächerübergreifenden Arbeitens an der Schule hielt.
 

Die Schülergruppe errang einen vierten Platz bei dem Wissensrally "Nanolympics" und wurde für ihre Leistungen mit einem weiteren Experimentierset zum Thema Nanotechnologie belohnt.Für das nächste Jahr ist im Rahmen einer engen Kooperation mit dem FB Chemie der Philipps-Universität Marburg auch ein Besuch im AK von Herrn Prof.Greiner, einem der "Väter" des Projektes, terminiert.Rainer Werel