Die zweite Produktion des diesjährigen „Theatersommers“ der Stiftsschule Amöneburg ließ die Zuhörer teilhaben an den (vermeintlichen) Problemen der High Society Englands. Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen verwandelten sich in die feine Gesellschaft von Chrippenham, einem englischen Kleinstädtchen. Eine Einbruchsserie in den Häusern der Reichen löste eine Entwicklung von Ereignissen aus, die die mühsam errichtete Fassade der ehrbaren Upperclass nachdrücklich zu erschüttern drohte. Der Besitz angeblich echter alter Gemälde erwies sich als ebenso brüchig wie die nach außen zur Schau gestellte Bildung und Sittsamkeit der Lordschaften.

Die Kriminalkomödie von Ulrich Engelmann, gekonnt in Szene gesetzt von Barbara Ballmeier und Stefan Völker, traf zielsicher den Geschmack des Publikums. Die jungen Zuschauer erfreuten sich an dem komödiantischen Talent der Darsteller, die älteren amüsierten sich über die direkten und indirekten Anspielungen auf die Schwächen der Großen.

So hatten die Herrschaften auf Campbells Cottage (Alina Krähling, Susanne Stuhlmann) mit ihrer Freundin Carmen Robbins (Lea Albrecht) und ihren Bediensteten (Lorena Schraub, Henriette Hölscher) große Probleme, die übliche Geburtstagsgartenparty mit den (bestohlenen) Hamiltons (Sarah Namockel, Jonas Waldhüter) und George Bailey (Valentin Schön) standesgemäß über die Bühne zu bringen, zumal sich Misses Campbells aus der Art geschlagene Schwester Gloria (Margarete Hölscher) unerwartet einstellte.

Zum guten Ende siegte jedoch die Moral und die dreisten Diebe ( Paul Komkowski, Jan Hendrik Schild) konnten von dem umsichtigen Schutzmann Gordon Parcell (Ivan Pia) dingfest gemacht werden.

Sarah Greib und Anna Maria Bauer (Licht und Ton) sowie Jana Payer als Souffleuse sorgten dafür, dass das flüssige Spiel der Darstellerinnen und Darsteller in ihren stilechten Kostümen wirkungsvoll zur Geltung gebracht werden konnte.

rb