Mensa

Pädagogisches Verpflegungskonzept der Stiftsschule St. Johann

I. Zur Begründung

Sich um die Gesundheit der ihr anvertrauten Schülerinnen und Schüler zu kümmern, macht für jede Schule Sinn. Gesundheit und Leistungsfähigkeit korrespondieren stark. Wenn eine Schule Wert darauf legt, dass sich in der ganzen Schulfamilie ein Bewusstsein für gesundes Essen entwickelt, dann auch, weil nur gesunde Menschen in vollem Umfang leistungsfähig sind. Leistungsfähige und durch ein angenehmes und relativ stressfreies, der Gesundheit dienliches Schulklima gut gestimmte Schülerinnen und Schüler können ihre Stärken und Begabungen im Lebensraum Schule umfassend entfalten.
An einer christlichen Schule leben wir in dem Bewusstsein, Teil der Schöpfung Gottes zu sein.
Dies bedingt Achtung und Respekt vor allen Mitgeschöpfen, Menschen und Tieren, aber auch den Dingen dieser Welt. In einer Welt, in der der Umgang mit Lebensmitteln häufig achtlos und konsumorientiert erfolgt, gehört es zum Auftrag der Schule, den Wert von Nahrungsmitteln zu thematisieren und zu einem verantwortungsvollen Verhalten zu erziehen.
Zu einer erfolgsorientierten Gesundheitsförderung gehören Geduld, Zeit und eine geschickte Verbindung zwischen Wissensvermittlung und Gewohnheitsbildung. Intentionales und funktionales Lernen müssen inhaltlich aufeinander abgestimmt und unaufdringlich miteinander verwoben werden. Erst dadurch wird Lernen überhaupt möglich und kann sich zu einer Kraft entwickeln, die das Verhalten beeinflusst. Gefordert ist ein Konzept, dass einer schülergemäßen Wissensvermittlung ebenso Raum gibt wie der Möglichkeit durch Erleben gesundheitsförderliche Routinen zu bilden.

II. Organisation der Schulverpflegung an der Stiftsschule

Die Schulverpflegung an der Stiftsschule ist grundsätzlich in zwei Bereichen organisiert. So wie die Eingangsstufe ihren Lebensraum schwerpunktmäßig im Rabanushaus hat, ist das Johanneshaus die Mensa für die Jahrgangsstufen 5 und 6. Zu den organisatorischen Voraussetzungen gehört eine zweigeteilte 60-minütige Mittagspause: Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6 können ab 12.00 Uhr ein warmes Mittagessen (einmal wöchentlich mit dem Klassenlehrer verpflichtend) einnehmen und anschließend (12.25 bis 12.55 Uhr) Entspannung im Neigungsgruppenangebot finden (Teilnahme verpflichtend einmal pro Woche, an den übrigen Wochentagen erwünscht.) Das Klassenlehreressen der Jahrgangsstufe 6 findet einmal in der Woche von 12.30 bis 12.50 Uhr statt. Im Johanneshaus werden im Durchschnitt täglich 180 bis 200 Essen ausgegeben.

Für die übrige Schulgemeinde (Jgst. 7-12) bietet die Schulmensa auf dem sog. großen Schulhof täglich warmes Essen ab 12:00 Uhr an. Darüber hinaus ist die Mensa allein für die Zwischenverpflegung der gesamten Schule einschließlich der Eingangsstufe zuständig. Die guten Erfahrungen mit dem Klassenlehreressen in den Jgst. 5 und 6 wollen wir in der Jahrgangsstufe 7 beim Übergang vom Rabanushaus auf den „großen Schulhof“ fortführen. In der Jgst. 8 werden die Klassen neu zusammengesetzt. Neben der Klassenlehrerstunde findet auch hier das Mittagessen einmal wöchentlich in der Klassengemeinschaft statt. Am Klassenlehreressen sollen alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse mit ihren Klassenlehrern teilnehmen.

III. Pädagogisches Konzept der Schulverpflegung

  1. Mittagessen in der Eingangsstufe
    In überschaubarem Rahmen und angeleitet von ihren Klassenlehrerinnen und -lehrern sowie dem Personal des Johanneshauses erfahren die Sextanerinnen und Sextaner, dass ein warmes Mittagessen - in angemessener Form und gemeinsam mit den Klassenkameradinnen
    oder -kameraden und ggf. auch dem Klassenlehrer eingenommen - stärkend und gesundheitsfördernd wirkt. Sie werden so von Beginn an angeleitet, ihre Mittagspause einerseits der gesunden Ernährung, andererseits der Stärkung durch Bewegung oder Entspannung (Neigungsgruppen) zu widmen.

  2. Der Übergang vom Johanneshaus in die Schulmensa wird pädagogisch begleitet
    • Ein Elternabend am Beginn des zweiten Halbjahres Jgst. 6 thematisiert das Angebot der Stiftsschule und macht die damit verbundenen pädagogischen Zielsetzungen deutlich. Das gesundheitsfördernde Angebot der Schulmensa wird beworben.
    • Gegen Ende der Jahrgangsstufe 6 führen die Klassenlehrer ein Klassenlehreressen in der Schulmensa durch, damit alle Beteiligten das Angebot des warmen Mittagessens und die Räumlichkeiten kennenlernen.
    • das Klassenlehreressen findet in Jgst. 7 und 8 in der Schulmensa einmal wöchentlich statt. In diesem Zeitraum fühlen sich Schülerinnen und Schüler weiterhin in einer vom Klassenlehrerteam geführten Klassengemeinschaft wohl. In der Jgst 7 sowie in 8 gibt sowohl die Klassenlehrerstunde als auch das Klassenlehreressen allen Beteiligten schulorganisatorisch den Raum dafür. Der Übergang aus der Unterstufe in die Mittelstufe wird so pädagogisch verlässlich begleitet.

  3. Die Schule macht es sich zur Aufgabe, die Akzeptanz der Schulverpflegung zu verbessern.
    • Das Klassenlehreressen wird für die Klassen 5, 6, 7 und 8 einmal wöchentlich verbindlich durchgeführt.
    • Die Aufsicht im Johanneshaus und in der Schulmensa wird gewährleistet. Die Organisation richtet sich nach den Erfordernissen. In beiden Einrichtungen betreut eine Ansprechperson in den Speiseräumen die Schülerinnen und Schüler.
    • Schülerinnen und Schüler werden regelmäßig dazu aufgefordert, Vorschläge für die Gestaltung der Schulverpflegung einbringen (Umfragen, Schüler-Lieblingsessen …)

  4. Das Thema „Gesunde Ernährung“ ist im Schulcurriculum verankert.
    • Jgst. 5: Projekttag Deutsch/Bio bzw. Erkunde/Deutsch m. ggf.Bauernhofbesuch
    • Jgst. 6: Biolgie: Tierhaltung / Gesundheitsgefährdung durch Rauchen
    • Jgst. 7: Biologie UE „Gesunde Ernährung“
    • Schul-Projekttage: jeweils unterschiedliche Angebote
    • Oberstufenprojektwoche: Z.B. „Erben wir unser Gewicht?“

  5. Arbeitskreis Schulverpflegung
    • Alle Maßnahmen im Zusammenhang mit der Schulverpflegung werden durch eine schulinterne Gruppe koordiniert, begleitet und dokumentiert.
    • der Arbeitskreis setzt sich aus Vertretern der SV, der Elternschaft, der Caterer und den von der Schulleitung benannten verantwortlichen Lehrerinnen zusammen.
    • der Arbeitskreis begleitet und unterstützt den Prozess der durch den Erwerb des Teilzertifikats „Ernährungs- und Verbraucherbildung“ angestoßen wurde und strebt die Fortschreibung des Zertifikats an

  6. Zusammenarbeit mit den Eltern
    • Im Zusammenhang mit den Elterninformationen für Sextanereltern erfolgt die Erstinformation über die Schulverpflegung an der Stiftsschule und die damit verbundene pädagogische Zielsetzung.
    • Jährlich findet ein Elternabend zum Thema „Gesunde Schulverpflegung“ für interessierte Eltern der Jgst. 6 statt.

  7. Verantwortliche für die Schulverpflegung
    • Die von der Schulleitung benannten Verantwortlichen für die Schulverpflegung erhalten vom Betreiber des Johanneshauses und der Schulmensa alle Informationen, die für die Schulgemeinde wichtig sind (Angebote, Sonderaktionen, organisatorische Regelungen) und sorgen für die Weitergabe an die Zielgruppen. Umgekehrt informieren die die Betreiber des Johanneshauses und der Schulmensa zuverlässig über schulorganisatorische Regelungen, die die Schulverpflegung betreffen (Klassenfahrten, Unterrichtsausfall, Kuchenverkauf...)

  8. Events
    Das Thema „Gesunde Ernährung“ wird an Projekttagen, Schulfesten, Klassenveranstaltungen (.B. „Safttag“, „Gesundes Klassenfrühstück“ etc.) besonders berücksichtigt.

  9. Homepage
    Das Angebot der Schulmensa wird regelmäßig und rechtzeitig auf der Homepage der Stiftsschule eingestellt.

  10. Evaluation
    • Die Schule führt regelmäßig (mind. einmal jährlich) eine Befragung anhand standardisierter Fragebögen unter den Gästen des Johanneshauses und der Schulmensa durch. Auf diese Weise können SchülerInnen und LehrerInnen in geeigneter Form in die Gestaltung des Angebote einbezogen werden. Die Verantwortlichen für die Schulverpflegung organisieren die Durchführung und Auswertung sowie die transparente Kommunikation der Umfrageergebnisse.
    • Beschwerdemanagement: Sowohl im Johanneshaus als auch in der Schulmensa besteht die Möglichkeit, Rückmeldungen über die Schulverpflegung in schriftlicher Form abzugeben. Standardisierte Formulare für das Beschwerdemanagement können auf der Homepage der Stiftsschule heruntergeladen werden, sind aber auch vor Ort verfügbar. Beschwerden werden im Arbeitskreis Schulverpflegung besprochen. Eine regelmäßige transparente Rückmeldung erfolgt über Aushänge bzw. die Homepage der Stiftsschule.

    (Stand: 02.05.15 Sef)