Projekte
Von Falken und Tauben -
ein Projektangebot für die Jgst.12 zum Themenkomplex Krieg und Frieden im Schuljahr 2006/07, 2. Halbjahr
Teilnehmende Lehrer: Thomas Müller-Schürmann, Jürgen Pöschlmöglicher Fachbezug: Geschichte, Kunst, Musik, PoWi
Bildergalerie
Einige Bilder des Projektes wurden in einer Bildergalerie zusammengestellt. Hier können Sie sich diese in aller Ruhe betrachten.
Von den Anfängen bis heute begleitet die Geschichte der Menschheit die bittere Erfahrung von Gewalt und Krieg. Frieden sah man lange Zeit als Abwesenheit von Krieg an und nicht als erstrebenswerten, "normalen" Zustand. Schilderungen von Krieg und Gewalt wiederum faszinieren die Menschen seit jeher und geben den Hintergrund für zahllose bildnerische und musikalische Gestaltungen bis in unsere Tage. So ist in der Kunst eine lange Tradition des Themas entstanden, die beispielsweise bis zu den - freilich aus einer gewandelten Gesinnung heraus geschaffenen - Kriegerdenkmälern von Kollwitz, Barlach, Kienholz und darüber hinaus nie abgebrochen ist.Aus: Kammerlohr. Epochen der Kunst - Lehrerband - Modelle für den Unterricht, S. 48 ff. München, Wien, Düsseldorf, Stuttgart 2000
Der künstlerische und auf die Kunst bezogene Teil des Projektes lenkte einerseits den Blick auf die unterschiedlichen Auffassungen des Themas im Lauf der Geschichte (anhand von Bildbeispielen) und regte andererseits eigene Möglichkeiten der gestalterischen Auseinandersetzung an. Dabei gingen einzelne Arbeitsgruppen von der Betrachtung des "Portable war memorial" von Edward Kienholz aus, um nach eingehenden Diskussionen und vorausgehender Entwurfsarbeit "Mahnmale oder Denkmäler für den Frieden" zu gestalten. Die Arbeitsergebnisse sind in teilweise öffentlich und teilweise nicht öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten unserer Schule ausgestellt. Sie können auf Anfrage (Projektleiter: Th. Müller-Schürmann, J. Pöschl) mit Führung durch die beteiligten Schüler/innen besichtigt werden.
Auf das Fach Musik bezogen, wurden Werke der Musikgeschichte kennengelernt, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Themenbereich Krieg und Frieden auseinandersetzen. Hier reichte das Spektrum vom barocken Choral zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs bis hin zu aktuellen Popsongs, wie beispielsweise Mr. President von Pink. Interessant war hierbei auch die Betrachtung verschiedener Dona nobis pacem Vertonungen, da durch die gleiche Textgrundlage gut Vergleiche über das "Friedensbewusstsein" - auch aus religiöser Sicht - möglich sind.
Einen weiteren möglichen Aspekt stellte die Analyse der manipulativen Seite von Musik dar. Hierbei wurde auf die Wirkung von Marschmusik oder den bewussten Einsatz von Rockmusik bei Bomberpiloten hingewiesen und andererseits auf die Bedeutung von Protestsongs für verschiedene Friedensbewegungen. Auch der Bereich der Filmmusik fällt unter diesen musikpsychologischen und -soziologischen Bereich, man denke nur an das Heranfliegen eines Kampfhubschraubergeschwaders unterlegt mit Richard Wagners Walkürenritt.
Bezüge zum Fach POWI wurden durch das Kennenlernen von Definitionen der Begriffe Krieg und Frieden hergestellt.
Eine Exkursion nach Frankfurt schloss das Projekt ab. Nach dem Besuch der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (mit dem Vortrag über die Arbeit der Stiftung sowie der Vorstellung eines Forschungsprojektes durch einen dort tätigen Wissenschaftler) setzten sich die Projektteilnehmer/innen beim Besuch im Historischen Museum mit Aspekten deutscher Vergangenheit auseinander sowie in einer Sonderausstellung "Diaspora und Integration" mit zwei Bildern zu unserem Projektthema von Suzan Hijab, einer palästinensischen Künstlerin in Frankfurt.